Heute war ich – nicht ganz zufällig – am Aabach bei der Wilerstrasse. Was ich sah, entsetzte mich. Da prangt eingangs, des nun wegen der diversen Arbeiten geschlossenen Weges, entlang des Aabaches eine von der Baudirektion (Abteilung AWEL) angebrachte Informationstafel: Es seien Auslichtungsmassnahmen wegen des Hochwasserschutzes notwendig.
Aber das sind keine Auslichtungsmassnahmen, das ist ein brutaler Kahlschlag! Es wurde u.a. ein über hundertjähriger, topgesunder Baum gefällt!
Der dringend notwendige, einzige, halbwegs naturbelassene (wichtige, für u.a. Fledermäuse, diverse Vögel und Kleintiere wie u.a. der Igel) Vegetations Korridor in Uster, wird aus fraglichen, nicht belegten Hochwasserschutzgründen (es wurden seit über einem Jahrhundert keine extremen Hochwasserwerte an dieser Stelle gemessen) auf einem längeren Stück einfach plattgemacht!
Was sind die Gründe dafür? Urbanisierung einer eh schon fast zu betonierten Gegend? Ein Denkmal setzen? Welches? Und für wen? Die Biodiversität in unserem Lande ist in einem – europaweit – erbärmlichen Zustand.
Den meisten – offenbar auch den für diese Abholzung zuständigen Behörden – ist diese Tatsache nicht bewusst, oder sie ignorieren sie. Es werde eine naturnahe Umgebung geschaffen, heisst es. Wie denn? Bäume benötigen je nach Art bis zu 50 oder mehr Jahre, bis sie ihre volle Grösse entwickelt haben. Die vorgesehenen Trittsteine in den Bach sowie der verbreiterte Weg locken zudem sehr viel Publikum an diesen Bach, mit den bekannten Folgen; Mofas, Lärm, Störungen, Littering. Wollen wir das wirklich? Es wäre dringend zu wünschen, würden wir unserer natürlichen Umgebung sehr viel mehr Sorge tragen. Die Natur braucht uns nicht – wir aber sehr dringend die Natur.
Kommentare
Benita Andres Permanenter Link
Vielen Dank für diesen auf den Punkt gebrachten Leserbrief! Wer wissen will, wie das Resultat dieser "Auslichtung" auschaut, der schaue hier: https://youtu.be/nJm9pUBJ_6U
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