Die aktuelle Charme-Offensive der Schweizer Bauern ist nicht zu übersehen. Wer übers Land fährt, begegnet Strohballen mit Herzaugen, erblickt herzige junge Schäflein und Geisslein und wird bei manchem Ast- oder Steinhaufen über die Wichtigkeit der Biodiversität aufgeklärt. „Gut, gibt es die Schweizer Bauern“ steht jeweils auf den Infotafeln.
Dabei kann es sein, dass gleich dahinter ein Feld mit einem Herbizid oder Pestizid für den Maisanbau vorbereitet wird, oder dass riesige Flächen für die nächste Ladung an Kartoffeln oder Zuckerrüben hergerichtet werden. Die Landwirtschaft wird von Jahr zu Jahr effizienter, mit noch grösseren Maschinen betrieben, ganz nach grosseuropäischem oder amerikanischem Vorbild.
Gegen Effizienz bei Arbeitsabläufen gibt es grundsätzlich ja nichts einzuwenden – wenn es dabei nur keine Verlierer gäbe: Bereits ist in den letzten Jahren ein beträchtlicher Teil der Blumen-, Vogel- und Insektenvielfalt fast ‚über Nacht‘ verschwunden. Soll es nun auch uns Menschen ans Lebendige gehen? Sollen Giftrückstände im Trinkwasser nun auch unsere Gesundheit bedrohen?
Jetzt müssen wir doch handeln und alles unternehmen, was die aus dem Gleichgewicht geratene Natur schützt! Wir können nicht warten, bis auch die Bienen verschwinden und die Apfelblüten von Hand bestäubt werden müssen! Das tönt absurd, ist aber in Teilen Japans oder Chinas bereits heute die traurige Realität!
Solche extremen Zustände brauchen wir in der Schweiz nicht. Deshalb stimme ich am 13. Juni 2 x JA zur Trinkwasser- und zur Pestizidfrei-Initiative.
Neuen Kommentar schreiben