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Schattendasein erst nach meiner Entlassung

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Thomas Schraner behauptet in seinem Beitrag zum Medizinhistorischen Museum der Universität Zürich («Schweiz am Wochenende» vom 2.5.), dieses hätte «unter Christoph Mörgeli ein Schattendasein» gefristet. Tatsache ist, dass dieses Museum unter meiner Leitung völlig neu und modern gestaltet wurde, dass ich 39 Sonderausstellungen durchgeführt und zahlreiche Publikationen dazu verfasst habe. Zudem konnte ich für das Museum nachweislich über drei Millionen Franken an Drittmitteln einwerben. Die offizielle Evaluation der Universitätsleitung durch externe internationale Experten kam zum Schluss, es würden «eine Vielzahl museologischer Stilmittel eingesetzt» und «es beeindruckt die ausgewogene Darstellung auf hohem Niveau und das gelungene didaktische Konzept, das sowohl den Fachmann als auch den Laien anspricht».

Das Zürcher Verwaltungsgericht hat 2015 rechtsgültig festgehalten, dass mir die Universität Zürich in formell «schwerwiegender» und auch in materieller Hinsicht «unrechtmässig» gekündigt hat. Ein «massgebliches Verschulden» von Prof. Mörgeli sei «zu verneinen». Das Verwaltungsgericht hat weiter geurteilt, dass sich die Universität bei ihrer Kündigung ausdrücklich nicht auf angebliche Leistungsmängel von Prof. Mörgeli berufen konnte: «Der Kündigungsgrund der mangelhaften Leistung muss als treuwidrig gewertet werden.»

Im Artikel wird mir auch vorgeworfen, ich hätte «Museum und Sammlung offenbar vernachlässigt». In Wahrheit habe ich immer wieder schriftlich und 2007 auch anlässlich eines Treffens mit der Universitätsleitung auf gravierende Probleme der Sammlung hingewiesen. Meine Vorgesetzten gestanden zwar die «ungenügende personelle und finanzielle Ausstattung des Instituts» ein, hielten aber im Protokoll fest: «Die Vertreter der Universitätsleitung und der Dekan sind der Meinung, dass die Erfassung und Konservierung von Beständen und Sammlungen nicht über Bildungsgelder erfolgen sollte […]. Die Pflege und Erschliessung alter Bestände sei eher eine Aufgabe des Staates als der Universität Zürich.» Nach meiner unrechtmässigen Entlassung stand plötzlich eine Million Franken für die Sammlung zur Verfügung. Was nicht verhinderte, dass das Museum nach meinem Abgang ins Schattendasein der dauernden Schliessung versank.

 

Prof. Dr. Christoph Mörgeli, Stäfa

 

 

 

Christoph Mörgeli

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