Das muss man erst einmal verdauen: Schweizer Salinen, Staatsunternehmung mit Monopol-Stellung, finanziert alle zwei Jahre Luxus-Weekends für ihre aktuellen und ehemaligen Verwaltungsräte, d.h. VertreterInnen diverser Kantone und des Fürstentums Liechtenstein, quasi zwecks Weiter- und Teambildung, was den Steuerzahler jedes Mal weit mehr als CHF 100'000.- kostet, wie diverse Medien berichteten.
Unsere Politiker lassen sich dazu einladen und verteidigen die hohen Ausgaben als angemessen. Weiterbildung ist wichtig für richtige Entscheidungen. Was aber haben ornithologische Führungen und Stierzucht mit der Leitung einer Saline zu tun?
Der Umweltschutz erträgt Helikopterflüge nur in Notfällen. Für eine grössere Reisegesellschaft braucht es mehrere Maschinen resp. Flüge. Ist für die fachgerechte Diskussion der Bewirtschaftung einer Salzgewinnungsanlage der Blick von oben unerlässlich? Eine einzige Drohne könnte allen den Überblick aus der Luft umweltfreundlich vermitteln.
In einer Zeit, in der z.B.
- das neue Kinderspital Spendenaufrufe lancieren muss, um Mittel für die kindergerechte Ausstattung zu sammeln,
- FürsorgebezügerInnen beim leisesten Verdacht Detektive auf den Hals gehetzt werden,
- AsylbewerberInnen kaum genug Unterstützung erhalten, um sich zu ernähren,
- Menschen mit minimalsten Einkommen nahmhafte Steuerrechnungen bezahlen müssen,
WIE lässt sich in dieser Zeit ein solch frappanter Missbrauch von Steuergeldern durch unsere PolitikerInnen rechtfertigen? Sie wissen genau, was sie tun!
In der Regel erhalten Verwaltungsräte für Sitzungen generöse Honorare, werden bestens verköstigt und für Reisespesen entschädigt. Es gibt also ausreichend Gelegenheit, um die kollegiale Geselligkeit in gediegenem Rahmen zu pflegen.
Hätten die beteiligten PolitikerInnen einen Hauch von Anstand und Respekt gegenüber Steuerzahlenden, würden sie derartige Einladungen künftig ausschlagen und ihren Reisekostenanteil sowie einen Reuebeitrag in einen gemeinnützigen Fonds einzahlen.
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