Noch immer wallt die Empörung in mir auf, wenn ich an mein Erlebnis vom letzten Donnerstagnachmittag im Coop Bahnhof Uster denke. Gerade als ich im Begriff war, meinen Einkauf an der Selfservice-Kasse zu erfassen, bat mich ein eine gefasst wirkende, aber doch sichtlich gestresste Coop-Mitarbeiterin diese Kasse freizugeben, da sie diese offenbar brauchte, um etwas mit einem jungen Mann (in Begleitung einer ebenso jungen stummen Frau) zu klären. In dieser Abhandlung hörte ich, wie dieser Mann die Coop-Mitarbeiterin mehrmals mit „Arschloch“ betitelte. Zuerst glaubte ich nicht richtig zu hören, da der Mann gebrochen Deutsch sprach. Doch dann wurde mir klar, Nein, er nennt sie wirklich provokativ wiederholt so! Inzwischen war auch eine offenbar Vorgesetzte dazugerufen worden, die Verhandlungen gingen weiter, erstere Mitarbeiterin verliess die Diskussion und setzte ihre Arbeit an der Kasse mit anderen Kunden fort. Inzwischen war ich mit Erfassen meines Einkaufes fertig geworden und musste beobachten, dass besagter junger Mann anstatt den Laden endlich zu verlassen, zielstrebig nochmals die Coop-Mitarbeiterin an der Kasse vor anderen Kunden mit „Hey Arschloch“ beschimpfte! Sie versuchte sich verbal zu wehren, worauf die Vorgesetzte sie anwies, still zu sein…wohl, um eine weitere Eskalation zu vermeiden! Der Mann zog dann von dannen.
Nachdem sich meine Lähmung und Beklemmung löste, sprach ich die Vorgesetzte an und teilte ihr mit, dass ich dies gar nicht OK fände und erfuhr, dass sie solche Vorkommen bis hin zum Bespuckt werden fast täglich erdulden müssen – das seie halt so in einem Bahnhof Coop…
Nun frage ich Coop: Ist das wirklich so? Müssen eure Mitarbeiterinnen solche Übergriffe wirklich in Kauf nehmen? Kann es sein, dass der Kunde in dieser Art und Weise König sein darf? Gehen die Umsatzzahlen vor der Würde und Sicherheit der Mitarbeitenden? Echt jetzt?
Ich finde ein solches Kunden-Verhalten absolut intolerabel und verlange Schutz und Solidarität für die MitarbeiterInnen von Coop! Sie sollten einen Security-Mann zur Seite gestellt bekommen, und das nicht nur an den Wochenenden, zudem gibt es Schulungen in Selbstverteidigung, Gewaltfreie Kommunikation usw.
Es geht nicht um Rechts- oder Links- sondern um Herz-Radikal!
Ein weiterer Gedanke stieg in mir auf – was ist mit der jungen begleitenden Frau? Welche Gewalt mag sie wohl in den vier Wänden daheim erfahren? Sollte sie wirklich Gewaltbetroffen sein, und möchte sie je aus dieser Situation aussteigen, würde es ihr sicher helfen, wenn ihr Peiniger schon bekannt wäre.
Auch als Kundin werde ich mir in Zukunft gut überlegen, ob ich diese Coop-Filiale weiter besuchen möchte…
Kommentare
Anonymius Permanenter Link
Hallo, eben hab' ich Ihren Artikel gelesen und bin wirklich entsetzt darüber. Sowas würde es bei uns in Wetzikon nicht geben. Was die Jungen von denen wohl lernen? Da müsste wirklich eine Securiti her!
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