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Frau in der islamischen Gesellschaft: Aserbaidschan als Vorbild

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Die Stellung der Frau in der islamischen Gesellschaft ist ein komplexes und viel diskutiertes Thema, zu dem es in den verschiedenen islamischen Ländern kontroverse Meinungen gibt. Das politische System eines Landes oder der Bildungsstand spielen dabei eine grosse Rolle. Als erstes muslimisches Land, das Frauen 1919 das Wahlrecht einräumte, ist Aserbaidschan auf seine Tradition der Aufklärung zu Recht stolz.  Die Frauenrechte können in Aserbaidschan als Vorbild hingestellt werden - die U 17-Fussballweltmeisterschaft der Frauen fand 2012 auch hier statt.

Baku ist die einzige muslimische Stadt weltweit, in der einer Frau ein Denkmal errichtet wurde, die ihren Schleier wegwirft. Errichtet wurde es zur Sowjetzeit zu Ehren der Aserbaidschaner im Kampf gegen den Schleier als Symbol der feudalen Unterdrückung und sozialen Ungleichheit.

Wie sehr sowjetische Aspekte das Leben in Aserbaidschan beeinflussen, ist unter anderem gut an dem sich verändernden Frauenbild zu erkennen. In der aserbaidschanischen Kultur hat die Familie einen besonders hohen Stellenwert. Weiblichkeit wird mit dem „Inneren“ assoziiert, Männlichkeit mit dem „Äusseren“. Das heisst, dass Frauen für die Familie zuständig wären, während Männer für das Einkommen der Familie sorgten. Bis zum 2. Weltkrieg war es in Aserbaidschan üblich, dass Frauen als Hausfrau zu Hause blieben. Dies änderte sich immer mehr und das sowjetische Frauenbild verband sich mit dem aserbaidschanischen. Das sowjetische Frauenbild stand für gleichberechtigte, starke, fast schon asexuelle Frauen, die sich in der Politik engagieren, während das aserbaidschanische Frauenbild Häuslichkeit, Demut, weibliche Scham und Zurückhaltung verlangte. Um beides mit einander zu verbinden brauchte es Veränderungen, die vor allem in Familie und Beruf erkennbar wurden, da die beiden Bilder sich nicht einfach „übereinander legen“ lassen, sondern ein Neues entsteht, das zwar Elemente aus beiden enthält, aber auch gänzlich neue gesellschaftliche Normen beinhaltet.

Es ist nicht zu leugnen, dass Aserbaidschan sich in seiner Situation für Frauen im Laufe der Jahre deutlich verbessert hat. Die Frau besitzt eine politische Interessenstellung welche sich auf dem richtigen Weg befindet. Trotzdem ist der politische Ansatz zu ihrer Unterstützung“ noch nicht vollständig und viele Regelungen entsprechen noch nicht dem internationalen und erwarteten Standard. Noch nicht, weil daran gearbeitet wird und der Wille zur Perfektionierung definitiv besteht, also noch vieles möglich ist.

Aserbaidschan bestrebt, Gleichstellung der Geschlechter zu sichern und Frauen im öffentlichen und sozialen Leben zu ermächtigen. So musste beispielsweise, sind 52 % von Mitarbeitern Aussenministeriums  Aserbaidschan Frauen. An der Spitze der aserbaidschanischen Botschaft in Bern steht Vertreterin des zarten Geschlechts.

ESMIRA MAMMADOVA

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