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Vaterschaftsurlaub

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Nach der Pensionierung habe ich (kinderloser Junggeselle!) mich stundenweise als Freiwilliger im Klassenzimmer engagiert. Ich habe nicht nur Kinder und (durchwegs engagierte) Lehrpersonen kennen gelernt, sondern auch verschiedene Eltern, viele auch alleinerziehende Mütter. Ich habe kennen gelernt, wie schwer es vor allem für diese ist, nebst Beruf die Kinder zu erziehen, betreuen und wenn möglich noch in der Bildung zu unterstützen. Vaterschaftsurlaub? Was nützt es diesen Frauen? Zudem sind diese eh schon oft Geringverdienende und bezahlen auch an den Vaterschaftsurlaub.

Für ‘moderne Ehepaare’, auch für viele Aeltere, ist es heute normal, dass sich im Haushalt und der Kinderbetreuung beide Teile engagieren. Ich verstehe, dass Väter wichtig für ihren Nachwuchs sind. Das sollte heute für die meisten selbstverständlich und möglich sein. Braucht es den Vaterschaftsurlaub dazu? Braucht es den ‘bezahlten’ Vaterschaftsurlaub nach der Geburt eines Kindes? Die vielen alleinerziehenden Mütter wären sehr dankbar, wenn sich ein Partner auch für Schulbelange kümmern könnte.

Ein wesentlicher Punkt sind die Kosten und Art der Finanzierung. Zugegeben, je 0,05 für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist wenig. Für KMU’s mit vielen Vätern (zB, Handwerk- und Bau) summieren sich kleine Beträge und Arbeitsausfälle. Nicht zuletzt, Lohnabzüge werden immer mal wieder diskutiert und beschlossen für zusätzliche neue Sozialleistungen (schön für die Bezüger), AHV Revision und ähnlich. Mit der Zeit handelt es sich dann eben nicht mehr um Nullkomma Prozente sondern um Prozente.

Gerade Geringverdienende und immer wieder die Jungen spüren das am meisten resp.am längsten. 

Darum finde ich diese Art von Vaterschaftsurlaub ungerecht.

Ich anerkenne die Gründe, warum Politiker und Verbände immer wieder für ihre ‘Kunden’ Rabatte oder neue Sozialleistungen verlangen. Aber – ich wehre mich entschieden dagegen, dass viele für wenige bezahlen sollen.

Warum nicht über einen radikalen Systemwechsel nachdenken? Weg von der Giesskanne! Sondern gezielt den wirklich Geringverdienenden helfen. Ergänzungsleistungen, Zuschüsse für zB. vergünstigte Wohnungen und ähnlich. Ja, auch das muss bezahlt werden, von vielen für wenige. Unter dem Strich wird den Geringverdienern besser geholfen zu geringeren Kosten!  

Uebrigens, höhere Steuerabzüge für Familien sind gerechtfertigt. Aber eben mindestens abgestuft nach Einkommen und Vermögen! Sonst profitieren wieder jene am meisten, welche dies eigentlich nicht nötig habe.

Ich zähle mich zum unteren Mittelstand, hatte und habe ein gutes Leben, bin dankbar, dass ich gesund bin und geniesse das Leben.

 

 

Werner Sandmeier

Kommentare

Väter, welche die Mütter im Wochenbett unterstützen, erhalten von mir Annerkennung und Wertschätzung! Diese Unterstützung ermöglicht Mutter und Kind einen guten Start in einen neuen Lebensabschnitt. Eure Arbeit zu Hause ist wertvoll und darf mit einer Entschädigung wertgeschätzt werden.
Erzeuger, welche in meinen Augen den Namen „Vater“ nicht verdient haben, machen 2 Wochen Urlaub auf Kosten der Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Kann dies wirklich Sinn und Zweck der Vorlage Vaterschaftsurlaub sein? Ehrenvolle Menschen, die eine frischgebackene Mutter im Wochenbett unterstützen, während der Erzeuger Urlaub macht, gehen wie immer leer aus! Darf ich mir erlauben, den Vaterschaftsurlaub in Frage zu stellen und stattdessen eine Entschädigung für Wochenbettbetreuung vorschlagen?

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