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sachliche Diskussion zu Agrarinitiativen fördern

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Am 6. März wanderte ich mit einem Freund durch das obere Baselbiet. Mit Verwunderung nahm ich an den Bauernhöfen die Plakate „2x NEIN zu den extremen Agrarinitiativen“ zur Kenntnis. Meine Frage dazu: Wie kommen wir zu einer möglichst fairen Diskussion zu diesem Thema? Gelingt ein konstruktives Gespräch zwischen Landwirten und Konsumenten? Bei einem Hofladen sprach ich einen Landwirt an. Wir haben uns sachlich eine halbe Stunde unterhalten und ich habe dabei einige interessante Ansichten zum Thema kennen gelernt. Der Bauer sagte, dass sein NEIN Plakat an der Scheune nach wenigen Tagen weggekommen sei. Er hat das ohne Groll erwähnt. Das hatte mich beeindruckt.

Ich befürchte (und nun wechsle ich zu meinen Hypothesen), dass es wieder ähnlich abläuft wie bei der KVI-Abstimmung mit dem Unterschied, dass diesmal die Bauern via Bauernverband von der Konzernlobby (Syngenta, Lonza, Fenaco) eingespannt werden, um die Initiativen zum Scheitern zu bringen. Mit Falschmeldungen werden die Initiativen schon jetzt bekämpft. Ein Beispiel: BVBB Präsident M. Brodbecks Behauptung, dass nur noch auf dem eigenen Betrieb produziertes Futter eingesetzt werden darf, ist falsch. Es geht auch nicht um ein generelles Verbot von Pflanzenschutzmitteln. Als Alternative zu synthetischen Pestiziden existieren längst biologische Mittel, die den Namen „Pflanzenschutzmittel“ verdienen. Weiter erwähnen die Gegner der Initiativen nie, dass bei Annahme eine Umstellungszeit von 8 und 10 Jahren gewährt wird.

Im Zischtigclub vom 13. April hat der schweizerische Bauernverbandspräsident und Biobauer Markus Ritter das NEIN zu den Initiativen vertreten. Ich habe mich gefragt: Entspricht das seiner persönlichen Meinung, oder ist er in einer Zwangsjacke, die ihm Parteien und Konzerne angezogen haben?

Nicht erst mit der Annahme dieser Initiativen müssten die Bauern sich an neue Vorschriften anpassen. Bei den Initiativen geht es um Umwelt-Politik, die uns alle betrifft

Die Landwirtschaft hat die vom Bund 2008 festgesetzten und 2016 leicht angepassten Nachhaltigkeitsziele (Umweltziele) weitgehend nicht erreicht. Wieviele Katastrophen nach dem Trockenjahr 2018 braucht es noch, bis Anpassung an den Klimawandel dem Profit übergeordnet wird? Die AP22+ ist im Parlament gescheitert. Grundwasserquellen müssen wegen zu grosser Verschmutzung geschlossen werden. Extrem ist, wer vor diesen Tatsachen die Augen verschliesst.

Donat Oberson

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