Diese Woche hat mir ein Freund, der im Ausland wohnt, ein Youtube-Filmli geschickt, in welchem Handörgelimusik erklingt und daneben die Gründe gegen die Agrarinitiativen erwähnt werden. Das Filmli kam mir recht oberflächlich vor. Ich habe meinen Kollegen gefragt, ob er seine Meinung auf der Grundlage von diesen Filmli bilde. Ich habe ihm danach eine Zusammenfassung von meinen Informationen geschickt. Diese fand ich in einem aktuellen Schreiben von Scnat (Akademie für Naturwissenschaften Vol. 16, No. 2, 2021) Es sind 8 Seiten mit sehr interessanten Fakten, die ich bis anhin nicht kannte. Dort steht etwa: "Der heutige Pestizideinsatz belastet die Umwelt und Biodiversität beträchtlich. Trotz Wissenslücken sind die unerwünschten Auswirkungen gut dokumentiert." Pestizide (PSM) sind in der Schweiz zugelassen zur Bekämpfung unerwünschter Organismen. Gemäss guter landwirtschaftlicher Praxis müssten indirekte Pflanzenschutzmassnahmen, wie beispielsweise eine hohe Biodiversität und die Förderung von Nützlingen, die Basis des Pflanzenschutzes bilden. Pestizide sollen höchstens zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Massnahmen versagen. (Pflanzenschutzpyramide)
Weiter unten lese ich: "Während es für Gewässer in der Gewässerschutzverordnung numerische Anforderungen bezüglich Pestizidgehalten gibt, fehlen solche für Böden. Die aktuelle Agrarpolitik beinhaltet keine Etappenziele zu Pestiziden. Die Umweltziele Landwirtschaft, die geltendes Recht konkretisieren, enthalten 3 Ziele zu Pestiziden. Die Ziele 1 und 2 sind gemäss aktuellem Statusbericht nicht erreicht, das Potenzial von Bericht 3 ist noch nicht ausgeschöpft."
Um nun ein drittes Zitat als ganz kleine Einführung, um ein bisschen auf den Geschmack zu kommen, und um Fakten zu konsultieren: "Im September 2020 waren von den 51 formulierten Massnahmen 21 eingeführt. Gemäss Modellierung zeigen die Risiken für Gewässer, die vom Ackerbau eingesetzen PSM ausgehen, zwischen 2012 bis 2015 und 2018 bei Herbiziden eine konstante bis abnehmende, bei Fungiziden eine konstante und bei Insektiziden eine konstante bis ansteigende Entwicklung."
Für mich genügen allein diese wenigen Fakten, um am 13. Juni ein JA für die beiden Initiativen in die Urne zu legen.
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