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Halloween: Hintergrund ist Verbundenheit

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Im Zusammenhang mit Halloween wurde die keltisch-irische Naturreligion sehr abstossend und nicht korrekt dargestellt; das möchte ich klären:

Die keltischen "Heiden" hatten/haben nicht nur zwei wichtige Jahreskreis-Feste, sondern acht. In jedem dieser Ferlichkeiten geht es darum, die besonderen Geschehnisse in der Natur zu würdigen. Samhain die Zeit von Halloween heisst so, weil die Menschen zusammen in den heiligen Hain (ein besonders schöner und deshalb in Ehren gehaltener Ort in der Natur) gingen, um das was jetzt geschieht ins Bewusstsein zu nehmen: die Erde nimmt ihre Kräfte in ihre innere Welt; vieles stirbt, doch sie - die Erdenmutter - ist bereits wieder schwanger mit den unzähligen Samen der Pflanzen. Deshalb war für die Kelten hier Ende und Anfang des Jahres.

Die Naturvölker aller Erdteile waren dankbar für alles was sie erhielten und gleichzeitig so verbunden mit der Natur, dass sie bei allen Feierlichkeiten auch den anderen Wesen der Natur etwas zurückgaben. So stellte man eine Mahlzeit neben die Tür beispielsweise, damit arme Heimat-lose Seelen auch etwas von dem speziellen Moment haben konnten... Was ist mit den Menschen-Opfern? Wenn Menschen alles selber erarbeiten müssen: Körner von Hand sähen und mit der Sichel ernten; für Kleider beispielsweise Pflanzenfasern gewinnen, verspinnen, weben und nähen usw., ist jede Hilfe dringend nötig, erwünscht und geschätzt. Was aber von der Gemeinschaft nicht getragen werden konnte, waren Menschen die nichts beitragen konnten, beziehungsweise nicht lebens-fähig waren. Diese wurden in den Kreislauf zurückgegeben in rituellem Kontext; was hilft, besser damit umgehen zu können. Der Tod selber wurde als Teil des Kreislaufs vom Leben betrachtet und galt nicht als ewig; ähnlich wie das Wasser, nimmt die Energie des Lebens - welche alles gestaltet - ihren Weg.   

Dass die Kelten den Teufel erfunden haben sollen ist ebenso eine ganz traurige Umkehrung der Tatsachen: für sie war die Verbindung von Gott und Göttin in allen und allem ersichtlich, und die dabei entstehende Freude, eines der heiligsten Geschenke des Lebens und der Liebe, und ein Grund zum feiern. So schlüpfte ein Auserwählter in die Rolle des Fruchtbarkeits-Gottes und hat sich so symbolisch mit den Tieren des Waldes verbunden (welche sehr kraftvolle Hochzeiten erleben) und sich für diese Zeit der Freuden des Frühlings, sich mit Hörnern oder einem Geweih geschmückt. Auch bei den Griechen war der Gott der Naturwesen - Pan - halb Mensch, halb Ziegenbock. Diese unschuldigen Zeremonien zu verteufeln, war das Werk der monotheistischen Religionen, welche die Erde nicht mehr heiligen -, sondern Untertan machen wollten, und deshalb alle heiligen Symbole der sogenannten Heiden, zu Symbolen für die Verführungen des Bösen (inklusive der Sexualität - welche Freude bereitet und neues Leben entstehen lässt - was gibt es heiligeres?) erklärt haben um sich skruppellos an deren Land und darin enthaltenen Schätzen zu bereichern..

Die Zeiten der Übergänge wie Samhain oder Winterwende, sind Zeiten in denen wir uns öffnen können für Energien, beispielsweise unserer Ahnen, man wird intuitiver und anschliessend vielleicht be-geistert oder man ahnt etwas...? Das Brauchtum dass Kinder von Tür zu Tür gehen um für feine Sachen zu fragen - vielleicht singend und verkleidet - wird in manchen Gegenden noch am heiligen Andreas-Tag oder der heiligen Luzia (beides im Dezember) gefeiert, oder eben an Halloween, und trägt dazu bei, dass ein Ausgleich der Materie geschaffen wird. Indem wir denen die weniger haben etwas geben, wird der Winter für alle leichter!

 

Wanda Lehmann

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