So ging vor genau vor 60 Jahren, am 8. Februar 1959 ein Aufschrei durchs Dorf Herbriggen. Eine riesige Lawine aus Steinen, Schnee und Eis hatte sich auf 3000 Meter gelöst und rollte auf das Dorf zu. Der bekannte Gletscherpilot Hermann Geiger hatte den Abbruch edeckt und Alarm ausgelöst. Mitten in der Nacht mussten wir das Dorf fluchtartig verlassen. Südlich vom Schulhaus musste alles geräumt werden.
Viele fanden bei Verwanten auserhalb der Gefahrenzone oder in St.Niklaus Unterkunft. Im Mattsand standen noch die Arbeiterbaracken, der Bau des Ausgleichsbecken war im Herbst beendet worden. Kurz oberhalb der Talschulter, auf 2500 Mete, in einer Mulde kam die Rutschung zum stehen. Hätt die Geröllmasse die steile Talflanke erreicht, hätte es kein Halt mehr gegeben und der vordere Dorfteil würde heute etwas anders aussehen. Keine menscliche Technick, auch die bestehenden Verbaungen hätte das Unheil nicht abwenden können.
Wir waren damals überzeugt, das eine höhere Macht, unsere Patronin die Muttergottes uns vor diesem Unglück bewahrt hatt. Als Dank wurde, unter Anweisung unseres damaligen Pfarrer H.H. Emil Schmid , oberhalb des Dorfes eine Grotte eingerichtet. Jeder Familie im Dorf wurde ein Tag im Monat zugeteilt, an der sie an Grotte eine Kerze anzünden sollte. Dieses Versprechen hat sich bis heute erhalten, die jüngeren Familien haben den Brauch übernommen und weitergeführt. So brennt bis heute oberhalb des Dorfes das ganze Jahr ein Licht.
Oftmals ist es besser einer höheren Macht zu vertrauen als der Technik der Menschen. Mit Gottvertrauen lässt sich auch unter Steinen gut leben, wenn uns nicht die Politik mit immer neuen Gesetzen und Vorschriften Steine in den Weg legten.
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