Die 300 Reichsten der Schweiz/
Das Vermögen im Coronajahr 2020 beträgt rund 822 Milliarden (plus 16 Prozent innert Jahresfrist)
Gemäss der Zeitschrift Bilanz (12/21) ist das Vermögen der 300 Reichsten (mit Steuerpflicht in der Schweiz) innert Jahresfrist um 115 Milliarden angestiegen, auf zusammen 822 Mrd Franken.
Gemäss den renommierten Oekonominnen Martinez/Baselgia, KOF ETHZ, waren in den vergangenen Jahren ca. 75 Prozent dieser Vermögen vorgängig vererbt worden. Wir beobachten hier einen wichtigen Verstärker der Ungleicheit in der Vermögensverteilung. Es gilt diese gefährliche Entwicklung zu stoppen. Eine Neuauflage der Erbschaftssteuer mit hohem Freibetrag und flexibler KMU-Regelung sowie die Aufhebung der Pauschalbesteuerung der 5500 privilegierten Familien würde die Ungleichheit leicht vermindern.
Steuerhinterziehung
In der Presse war im Frühling 2020 zu lesen, dass über 100’000 Steuerpflichtige von 2011 bis 2019 rund 70 Mrd. Fr. hinterzogene Vermögen straflos angezeigt haben. Dies geschah vor allem auf Druck des weltweiten Datenaustausches von Bankdaten. Schweizintern gilt immer noch das Bankgeheimnis. Gemäss den Pandora- und Panama-Papers verliessen in den vergangenen Jahrzehnten weitere Milliarden von Franken in Richtung weltweite Steueroasen.
Die entgangenen Steuerausfälle gehen über Jahrzehnte hinweg in mehrstellige Milliardenbeträge und haben die oeffentlichen Finanzhaushalte massiv geschwächt. Die korrekten Steuerzahler mussten die Defizite ausgleichen und wurden teilweise mit Steuererhöhungen und Sparprogrammen konfrontiert. Die bürgerlichen Parteien versuchen diesen Skandal unter den Teppich zu wischen. Sämtliche Vorstösse aus dem rot-grünen Lager zur Aufhebung des sog. Bankgeheimnisses wurden in den Eidg. Räten abgeschmettert. Letztmals am 23.9.21 im Nationalrat mit 97 (SVP und FDP, Mehrheit der Mitte) zu 81 Stimmen. Wie weiter mit der Steuergerechtigkeit?
Neuen Kommentar schreiben